Datenschutzhinweise „Autonom fahrende Shuttlebusse“

Stand 05/2022

Zusammen mit dem Institut für Kraftfahrzeugtechnik und Mechatronik der Hochschule Heilbronn (nachfolgend: „HHN“) betreiben wir, die Schwarz Mobility Solutions GmbH (nachfolgend: „SMS“ oder „wir“), ein Projekt zur Erforschung und Weiterentwicklung autonom fahrender Shuttlebusse. Die Shuttlebusse bewegen sich im öffentlichen Straßenverkehr und auf festgelegten Privatgeländen. Die damit einhergehende Datenverarbeitung kann insofern auch Sie als Verkehrsteilnehmer betreffen.
Wir nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst und sind bestrebt, Sie umfassend über die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu informieren. Die nachfolgenden Datenschutzhinweise geben Ihnen Auskunft darüber, auf welche Art und Weise und zu welchen Zwecken wir personenbezogene Daten von Ihnen im Rahmen von Forschung und Entwicklung zu automatisiertem und autonomem Fahren und Fahrfunktionen verarbeiten.

1. Welche personenbezogenen Daten werden verarbeitet und zu welchen Zwecken erfolgt die Datenverarbeitung?

Die automatische Steuerung der Busse erfolgt über eine hochautomatisierte Fahrfunktion, die anhand von Sensoren, Kameras und GPS-Daten ein Bild der Umgebung anfertigt und die Steuerung darauf ausrichtet. Anhand dieser Daten kann sich der autonome Shuttle im öffentlichen Verkehrsraum orientieren und navigieren.

Die Shuttlebusse verfügen über eine Frontkamera, die die im Straßenverkehr in der Umgebung der Shuttles befindlichen Objekte erkennt und von ihnen Bildaufnahmen anfertigt. Hierzu gehören Straßenbegrenzungen, Säulen, Fußwege, Ampeln, Verkehrszeichen etc., aber auch andere Verkehrsteilnehmer wie Passanten, Radfahrer oder Kraftfahrzeuge einschließlich ihrer Kennzeichen. Es kann insofern nicht ausgeschlossen werden, dass personenbezogene Daten der Verkehrsteilnehmer erhoben und verarbeitet werden, auch wenn eine konkrete Identifizierung nicht erfolgt. Auf den Kamerabildern können Gesichter, Staturen oder individuelle Merkmale von Personen erkennbar sein.

Zusammen mit den Sensordaten, bei denen anhand von Laserstrahlen die Abstände zu Objekten im Umfeld der Shuttles gemessen werden, erzeugt die hochautomatisierte Fahrfunktion ein segmentiertes Bild zur Navigierung im Straßenverkehr. Das segmentierte Bild enthält keinerlei Personenbezug, sondern lässt nur noch die Umrisse der einzelnen Objekte erkennen.

In jedem Shuttle sind sog. Sicherheitsfahrer an Bord, die in Gefahrensituationen eingreifen und das Fahrzeug sicher steuern können. Um die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer zu wahren, benötigt der Fahrer ein umfassendes Bild der Umgebung. Hierzu sind in den Shuttles anstelle von Seitenspiegeln Kameras an den Fahrzeugseiten verbaut, die ein Live-Bild der Umgebung in das Fahrzeuginnere projizieren. Diese Kamerabilder werden nicht gespeichert.

Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt, möchten wir der Öffentlichkeit zudem die Funktionsweise der hochautomatisierten Fahrfunktion näher bringen (Infotainment). Zu diesem Zweck werden die Kamera-, Sensor- und GPS-Daten sowie das daraus segmentierte Bild auf einen Monitor in den Fahrzeuginnenraum übertragen und somit für die Fahrzeuginsassen veranschaulicht.

Die Verarbeitung der vorgenannten Daten ist zum Betrieb der hochautomatisierten Fahrfunktion einschließlich der Dokumentation dieser Vorgänge und der Erfüllung weiterer nachgelagerter Pflichten sowie zur Verdeutlichung der Funktionsweise der hochautomatisierten Fahrfunktion für die Fahrzeuginsassen erforderlich. Hierdurch wird die Forschung und Entwicklung innovativer Fahrkonzepte vorangetrieben und effektiv unterstützt. Eine Erprobung außerhalb des öffentlichen Straßenverkehr wäre nicht gleichermaßen zielführend, da der Testbetrieb unter realen Bedingungen erfolgen muss. Eine Identifizierung anderer Verkehrsteilnehmer ist nicht bezweckt und ist anhand der Bild- und Sensordaten allein grundsätzlich auch nicht möglich. Wir haben eine Vielzahl von technischen und organisatorischen Maßnahmen getroffen, die dem Schutz der Persönlichkeitsrechte der anderen Verkehrsteilnehmer dienen. Hierzu gehören insbesondere Zugriffsbeschränkungen, die Festlegung von Löschfristen sowie eine strenge Zweckbindung.

2. Auf welche Rechtsgrundlage kann die Datenverarbeitung gestützt werden?

  • Rechtsgrundlage für die Schwarz Mobility Solutions GmbH:
    Die Datenverarbeitung beruht auf Art. 6 Abs. 1 lit. f) DSGVO. Unser berechtigtes Interesse besteht darin, das Forschungsprojekt für autonomes Fahren und somit die Entwicklung neuer Technologien im Straßenverkehr durchzuführen und zu unterstützen.

    Entgegenstehende Interessen, Grundrechte und Grundfreiheiten der betroffenen Personen überwiegen nicht, da eine namentliche oder weitere persönliche Identifizierung einzelner Betroffener weder notwendig noch vorgesehen und zumeist auch nicht möglich ist. Es werden dem Schutzbedarf angemessene technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen, um eine datenschutzgerechte Verarbeitung der erfassten Daten fortlaufend zu gewährleisten.
     
  • Rechtsgrundlage für die Hochschule Heilbronn:
    Die einzelnen Schritte der Datenverarbeitung sind für die Wahrnehmung von Aufgaben (Forschung), die im öffentlichen Interesse liegen, erforderlich. Die Datenverarbeitung durch die Hochschule Heilbronn beruht auf Artt. 6 Abs. 1 S. 1 lit. e), Abs. 3, 89 DSGVO i.V.m. §§ 4, 13 Landes-Datenschutzgesetz (LDSG) Baden-Württemberg.

    Die Verantwortlichen verarbeiten die personenbezogenen Daten, um Forschung im Bereich des vernetzten und automatisierten Fahrens sowie der Infrastrukturunterstützung für vernetzte Verkehrssysteme durchzuführen.

    Eine Anonymisierung der personenbezogenen Daten findet frühestmöglich und über einen weiten Teil des Prozesses statt (bspw. Auswertung und anschließende Weiterverarbeitung der Daten z. B. auf Grundlage von verpixelten Kennzeichen und Gesichtern). Eine Rekonstruktion der Echtdaten ist dabei nicht möglich.

    Besondere Kategorien personenbezogener Daten sind zu keiner Zeit Teil des Datenverarbeitungsprozesses der gemeinsam Verantwortlichen.

    Eine Veröffentlichung von personenbezogenen Daten findet nicht statt.

3. An wen werden die verarbeiteten Daten weitergegeben?

Wir betreiben das Forschungsprojekt zusammen mit der HHN, die die hochautomatisierte Fahrfunktion entwickelt hat. Die Entwickler der HHN erhalten zum Zwecke der Forschung und Weiterentwicklung der hochautomatisierten Fahrfunktion Zugriff auf die Bild,- Sensor- und GPS-Daten. Überdies erfolgt eine Weitergabe von Daten nur, wenn dies gesetzlich erlaubt ist und/oder eine entsprechende behördliche oder gerichtliche Anordnung oder ein berechtigtes Interesse eines Dritten besteht, z.B. zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung rechtlicher Ansprüche. Im Rahmen des Infotainments (s.o.) können die Fahrzeuginsassen ebenfalls als Datenempfänger angesehen werden.

Es erfolgt grundsätzlich keine Übermittlung von Daten in Drittländer (außerhalb der EU / des EWR). Sollte dies im Einzelfall erfolgen, werden wir Sie vorab näher darüber informieren.

4. Wie lange werden die verarbeiteten Daten gespeichert?

Die Festplatte, auf der die Daten gespeichert werden, wird regelmäßig (i.d.R. wöchentlich) überschrieben. Die Entwickler der HHN speichern die Daten überdies zur Forschung und Weiterentwicklung der hochautomatisierten Fahrfunktion für maximal ein Jahr.

5. Welche Rechte haben Sie als betroffene Person?

Sie haben das Recht, nach Art. 15 Abs. 1 DSGVO auf Antrag unentgeltlich Auskunft über die zu Ihrer Person gespeicherten personenbezogenen Daten zu erhalten. Zusätzlich haben Sie bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen ein Recht auf Berichtigung (Art. 16 DSGVO), Löschung (Art. 17 DSGVO) und Einschränkung der Verarbeitung (Art. 18 DSGVO) Ihrer personenbezogenen Daten sowie auf Datenübertragbarkeit (Art. 20 DSGVO).

Da die Datenverarbeitung auf Art. 6 Abs. 1 lit. e) und f) DSGVO beruht, steht Ihnen nach Art. 21 DSGVO ein Widerspruchsrecht zu. Soweit Sie einer Datenverarbeitung widersprechen, unterbleibt diese zukünftig, es sei denn, wir können zwingende schutzwürdige Gründe für die weitere Verarbeitung nachweisen, die Ihr Interesse am Widerspruch überwiegen.

Zudem steht Ihnen ein Recht zur Beschwerde bei einer Datenschutz-Aufsichtsbehörde zu. Zuständig ist die Datenschutz-Aufsichtsbehörde des Bundeslandes, in dem Sie wohnen oder in dem der Verantwortliche seinen Sitz hat.

Bitte beachten Sie, dass gemäß Art. 89 Abs. 2 DSGVO i. V .m. § 27 Abs. 2 BDSG Beschränkungen bei der Ausübung von Auskunfts-, Berichtigungs-, Einschränkungs- und Widerspruchsrechten bestehen können, soweit diese Rechte voraussichtlich die Verwirklichung der Forschungszwecke unmöglich machen oder ernsthaft beinträchtigen und die Beschränkung für die Erfüllung der Forschungszwecke notwendig ist.

Besondere Hinweise zur Ausübung Ihrer Rechte
Über die erfassten Video- und Bilddaten hinaus werden keine zusätzlichen Identifikationsmerkmale betroffener Personen verarbeitet. Zur Wahrnehmung und Erfüllung von Betroffenenrechten werden wir daher unsererseits und im Einzelfall weitere Angaben des Betroffenen erfragen, insbesondere Informationen über den ORT und ZEITPUNKT, zu dem dieser möglicherweise von der gemeinsamen Verarbeitung betroffen war (d. h. Angaben darüber, wann und wo sich diese konkret im Umkreis eines der Erprobungsfahrzeuge aufgehalten haben). Diese zusätzlichen Angaben können erforderlich sein, um festzustellen, ob eine konkrete Person von der gemeinsamen Verarbeitung überhaupt betroffen ist und um die nachfolgend genannten Rechte wie Auskunft, Löschung etc. tatsächlich erfüllen zu können.

6. Findet eine automatisierte Entscheidungsfindung einschließlich Profiling statt?

Eine automatisierte Entscheidungsfindung einschließlich Profiling im Sinne des Art. 22 DSGVO erfolgt nicht.

7. Wer ist für die vorgenannten Datenverarbeitungen datenschutzrechtlich verantwortlich?

Die Verarbeitung der o.g. Daten im Rahmen des Fahrbetriebs erfolgt in gemeinsamer Verantwortung zwischen der Schwarz Mobility Solutions GmbH, Stiftsbergstraße 1, 74172 Neckarsulm, service*Den Text zwischen den * loeschen, dies ist ein Spamschutz*@sms.schwarz, und dem Institut für Kraftfahrzeugtechnik und Mechatronik der Hochschule Heilbronn, Max-Planck-Straße 39, 74081 Heilbronn, info-shuttle*Den Text zwischen den * loeschen, dies ist ein Spamschutz*@hs-heilbronn.de.

Die Beteiligten haben einen Vertrag zur gemeinsamen Verantwortlichkeit gemäß Art. 26 DSGVO geschlossen, in dem die jeweilige Aufgabenverteilung vertraglich festgehalten wurde.

Sie können sich zur Ausübung Ihrer Rechte oder bei allgemeinen datenschutzrechtlichen Fragen zu der Datenverarbeitung im Rahmen des Fahrbetriebs sowohl an uns als auch an die HHN wenden. Wir arbeiten bei allen Fragen zum Thema Datenschutz im Rahmen des hiesigen Forschungsprojektes eng mit der HHN zusammen.

Die weitere Verarbeitung der Bild-, Sensor- und GPS-Daten zu Forschungs- und Entwicklungszwecken außerhalb des reinen Fahrbetriebs unterliegt indes der eigenen Verantwortlichkeit der HHN. Sollten Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sich bitte direkt an die HHN unter den zuvor genannten Kontaktdaten.

8. Wie erreichen Sie unsere Datenschutzbeauftragten?

Sollten Sie weitere Fragen zur Verarbeitung Ihrer Daten oder zur Ausübung Ihrer Rechte haben, können Sie sich auch an die jeweils zuständigen Datenschutzbeauftragten der Verantwortlichen wenden:

Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten der Schwarz Mobility Solutions
GmbH datenschutz süd GmbH
Wörthstraße 15
97082 Würzburg
E-Mail: office*Den Text zwischen den * loeschen, dies ist ein Spamschutz*@datenschutz-sued.de.

Kontaktdaten des Datenschutzbeauftragten der Hochschule Heilbronn:
Datenschutzbüro HHN
Herr Maximilian Musch
E-Mail: DSB*Den Text zwischen den * loeschen, dies ist ein Spamschutz*@hs-heilbronn.de

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